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Selbstständig in der Krise: Negative Gedanken stoppen

Selbstständige mit Schulden leiden oft unter negativen Gedanken und Selbstzweifeln. Was dagegen hilft, erfahren Sie hier.

Prträt eines Mannes mit Maßband um den Hals hängend

Inhalt

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Das Wichtigste in Kürze

  • Negative Gedanken sind in einer Krise ganz normal. Aber sie sollten nicht überhandnehmen. 
  • Suchen Sie sich Hilfe und sprechen Sie mit anderen über Ihre Sorgen. 
  • Arbeiten Sie auch in der Krise nicht mehr als früher. Nehmen Sie sich Zeit für sich und für andere, damit Sie wieder Kraft tanken. 
  • Positive Glaubenssätze (Affirmationen), Entspannungstechniken und Bewegung können helfen, negative Gedanken zu überwinden und Stress abzubauen. 
  • Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Kleine Ziele bringen schnell Erfolgserlebnisse. 
  • Wenn Sie aus Hamburg sind, rufen Sie die InStart-Beratung an (040-52 4747 1818) oder vereinbaren Sie einen Termin. Die Beratung ist kostenfrei. Wir hören Ihnen zu und helfen weiter.  
  • Alle anderen finden auf InStart.de hilfreiche Informationen und Werkzeuge, um ihre finanziellen Probleme wirksam anzugehen.

Wie entstehen negative Gedanken und Stress?

Selbstständige leben mit einer großen Verantwortung. Sie müssen stets die Entwicklung ihres Unternehmens, aber auch ihre persönliche finanzielle Situation im Blick behalten. Das kann zu einem enormen Stress führen, erst recht, wenn es mal nicht mehr so gut läuft und sich Schulden anhäufen. Es ist daher kein Wunder, dass bei vielen Selbstständigen zu den Geldsorgen psychische Probleme hinzukommen. Scham- und Schuldgefühle machen sich breit, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten werden laut und der Selbstwert leidet.  

Dabei gibt es für all das überhaupt keinen Grund! Wer sich selbstständig macht, kann scheitern. So einfach ist das. Gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, geraten immer mehr Unternehmer*innen unverschuldet in eine Krise. 

Kostenfreie Beratung für Hamburger Selbstständige und Klein­unternehmer­*innen

Zwar ist es nie verkehrt, sich selbstkritisch mit eigenen Fehlern auseinanderzusetzen. Die Schuld immer nur bei den anderen zu suchen, ist sicherlich wenig hilfreich. Aber auch das Gegenteil bringt Sie nicht weiter: Selbstzweifel bremsen Sie aus und hindern Sie daran, Ihre Ziele zu erreichen. 

Damit Sie wieder handlungsfähig werden, ist es daher unerlässlich, dass Sie Ihre negativen Gedanken stoppen und lernen, Ihre Selbstzweifel zu überwinden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie das gelingen kann.

Schulden machen krank

Kaum jemand schafft es, gelassen zu bleiben, wenn das eigene Unternehmen kriselt und die Schulden drücken. Stress und negative Gedanken sind in einer solchen Situation ganz normal. Aber auf Dauer machen sie uns krank. 

Die Auswirkungen von Geldsorgen auf unsere Gesundheit sind gut untersucht. Sie reichen von Schlafmangel über Kopf- und Rückenschmerzen bis zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wir werden anfälliger für Infekte, sind weniger konzentriert, fühlen uns emotional und körperlich ausgelaugt. Wenn der Druck zu groß wird, können sogar Depressionen und Angstzustände die Folge sein. In einer solchen Verfassung kluge Entscheidungen zu treffen, fällt natürlich schwer. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich von Ihren negativen Gedanken befreien und wieder zu einer positiven Einstellung zurückfinden.

 

Hörempfehlung:

In Folge #67 des KriseChance Podcasts widmet sich Marco Habschick gemeinsam mit Fabienne Rehra aus dem InStart-Beratungsteam dem Thema mentale Gesundheit bei Soloselbstständigen und Kleinunternehmer*innen. Hören Sie rein - gemeinsam bewältigen wir jede Krise!

 

Was tun gegen negative Gedanken?

Es ist nicht einfach, die Kontrolle über die eigenen Gedanken zurückzugewinnen und nach Monaten der Hoffnungslosigkeit wieder Zuversicht zu gewinnen. Aber mit ein bisschen Übung und Nachsicht mit sich selbst bekommen Sie das hin! Wir haben die besten Tipps aus der Praxis aufgeschrieben, die Ihnen dabei helfen können.

1. Gönnen Sie sich Auszeiten – gerade jetzt

Wenn es im Betrieb nicht mehr läuft, fangen viele Unternehmer*innen an, noch länger und härter zu arbeiten. Sie gönnen sich kaum noch Pausen, vernachlässigen Hobbys, Freunde und Familie – und ändern letztlich doch nichts an der Lage ihres Betriebs. Daher unsere Empfehlung: Gerade in der Krise pünktlich Feierabend machen und in der Freizeit schöne Dinge unternehmen. Das macht den Kopf frei und bringt Sie auf neue Gedanken – und das ist es, was Sie jetzt dringend brauchen!  

Finden Sie heraus, was Ihnen Spaß macht und dabei hilft, Ihre Akkus wieder aufzuladen. Die einen gehen gerne an der frischen Luft spazieren, andere entspannen am besten in der Badewanne oder bei einem geselligen Abend mit Freunden. Sehr wirksam gegen Stress sind alle Arten von Bewegung sowie Entspannungstechniken. Ob es sich um Yoga, Meditation, Sport oder andere Aktivitäten handelt – finden Sie eine Methode, die zu Ihnen passt und Ihnen hilft, Stress abzubauen und einen klaren Kopf zu bewahren. Wichtig ist allerdings, dass Sie sie sich jetzt nicht noch mehr aufbürden („Jetzt soll ich auch noch jeden Tag joggen gehen!?“), sondern sich Zeit für Dinge nehmen, die Ihnen guttun. Erholen Sie sich und sammeln Sie Kraft und Energie.  

2. Sprechen Sie sich selbst Mut zu

Viele Selbstständige, deren Geschäfte nicht mehr laufen, halten sich für Versager*innen und trauen sich gar nichts mehr zu. Wenn Sie sich bei solchen negativen Gedanken ertappen, sagen Sie innerlich „Stopp“ oder klatschen Sie laut in die Hände, um die Gedankenspirale anzuhalten. Machen Sie sich stattdessen bewusst, was Sie schon erreicht haben, und erinnern Sie sich an Ihre Erfolge und Fähigkeiten. Formulieren Sie positive Glaubenssätze über sich selbst, etwa „Ich bin voller Willenskraft und Durchhaltevermögen“ oder „Ich weiß, dass ich meine Ziele erreiche“, und wiederholen Sie sie jeden Tag (in Gedanken oder laut). Vielen Menschen hilft es, diese Glaubenssätze, auch Affirmationen genannt, auf Zettel zu schreiben und sichtbar aufzuhängen. Mit der Zeit werden sie in Ihrem Unterbewusstsein verankert und können negative Glaubenssätze überschreiben. Probieren Sie es aus!

3. Teilen Sie Ihre Sorgen mit anderen

Auch wenn es anfangs schwerfällt: Überwinden Sie Ihre Scheu und sprechen Sie mit den Menschen in Ihrem Umfeld über das, was Sie beschäftigt. Schon das allein entlastet und kann Ihnen die Kraft zum Weitermachen geben. Häufig stellt sich bei Gesprächen mit Freunden heraus, dass auch sie schon mal Geldsorgen hatten oder in einer Krise waren (oder es vielleicht sogar noch sind). Sie fühlen sich dann nicht mehr so allein und bekommen wertvolle Anregungen und Ideen, wie Sie Ihre Probleme lösen können. 

Umgekehrt kostet es nur unnötig Kraft, Ihre Sorgen für sich zu behalten und nach außen so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Das ist auf die Dauer nicht gut für Sie und auch nicht gut für Ihre Beziehungen. 

In unserem Ratgeber Krisenkommunikation: Wann Sie es wem sagen sollten erfahren Sie, wann Sie Ihr Umfeld einweihen sollten, wenn es wirtschaftlich eng wird, und warum eine zielgerichtete Krisenkommunikation auch für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen unerlässlich ist.  

4. Suchen Sie sich Hilfe

Gespräche mit Freunden und der Familie sind ein guter Weg, um sich aus negativen Gedanken zu befreien. Aber manchmal ist der Rat von Profis gefragt. Gerade Selbstständige haben häufig Hemmungen, sich Hilfe von außen zu suchen. Sie sind es schließlich gewohnt, alle Entscheidungen selbst zu treffen und die Verantwortung für ihr Tun allein zu tragen. Es ist aber keine Schande, sich helfen zu lassen. Im Gegenteil: Es ist ein Zeichen der Stärke!  

Es gibt verschiedene Anlaufstellen für Selbstständige, die in eine Krise geraten sind, angefangen bei Schuldnerberatungen über Unternehmensberatungen und Coaches bis zu Psychotherapeut*innen. Überlegen Sie, wer Ihnen jetzt helfen könnte, und recherchieren Sie nach passenden Angeboten in Ihrer Region.  

Hier ist eine kleine Auswahl von Anlaufstellen für Unternehmer*innen, die sich einer Krise befinden: 
 

  • Industrie- und Handelskammer (IHK) & Handwerkskammern 
    Rufen Sie die örtliche Beratungsstelle Ihrer Kammer an und fragen Sie nach, welche Angebote es für Sie gibt. 
     
  • Anlaufstellen der Wirtschaftsförderung 
    Viele Kommunen oder Landkreise unterhalten Wirtschaftsförderzentren, die in Unternehmenskrisen beraten. 
     
  • Wirtschaftssenioren: Alt hilft Jung e. V. 
    Gegen eine geringe Aufwandsentschädigung können Sie sich von ehemaligen Unternehmer*innen beraten lassen. 
     
  • Schuldnerberatungen 
    Das Statistische Bundesamt hat einen Schuldnerberatungsatlas für Deutschland erstellt, der alle öffentlich geförderten Beratungsstandorte enthält.   
     
  • Zuschuss zu den Kosten einer Unternehmensberatung 
    Über das Programm „Förderung unternehmerischen Know-hows“ können Sie einen Zuschuss zu den Kosten einer Beratung beantragen. Das Beratungsunternehmen suchen Sie selbst aus. Es muss allerdings für die Förderung zugelassen sein.

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5. Blicken Sie den Tatsachen ins Auge

Was Sie – auch Ihrer Gesundheit zuliebe – auf gar keinen Fall tun sollten, ist, Ihre Probleme zu ignorieren. Ihre Schulden werden leider nicht von selbst verschwinden, eher im Gegenteil. Wenn Sie nicht handeln, kommen zu einer offenen Forderung schnell noch Mahngebühren hinzu, Ärger und Stress nehmen zu.  

Es ist wichtig, zu akzeptieren, was passiert ist, und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen – selbstkritisch, aber ohne sich selbst zu verurteilen oder Schuldgefühle entstehen zu lassen! Dazu gehört, dass Sie sich einen ehrlichen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen. Wie viele Schulden haben Sie überhaupt, und bei wem? Wie hoch sind Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben? Eine gute Finanz-Übersicht ist das beste Anti-Stress-Mittel, das es gibt. 

In unserer Werkzeugkiste finden Sie praktische Vorlagen, die Sie dafür nutzen können, insbesondere unser Gläubigerverzeichnis, die Offene-Posten-Liste und die Liquiditätsplanung. Wenn Sie aus Hamburg sind, helfen wir Ihnen auch gerne persönlich bei diesen Aufgaben. Rufen Sie uns einfach an (040-52 474 1818) oder vereinbaren Sie einen Termin

6. Setzen Sie sich kleine Ziele

Sie sehen nur noch einen Berg von Problemen und finden keinen Anfang? Stellen Sie sich kleine, realistische Aufgaben. Legen Sie jeden Morgen die Ziele fest, die Sie bis zum Abend erreichen möchten, und am Anfang der Woche die Ziele bis zum Wochenende. Statt „Ich will meine Schulden abbezahlen und mein Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen führen“, sagen Sie sich zum Beispiel „Heute sortiere ich die ungeöffneten Briefe“ oder „Bis Freitag mache ich meine Gläubigeraufstellung.“ Am Abend beziehungsweise freitags prüfen Sie, was Sie geschafft haben. Wenn Sie Ihre Ziele mal nicht erreicht haben, erhöhen Sie nicht das Arbeitspensum , sondern reduzieren Ihre Anforderungen und planen mehr Zeit ein. Das senkt den Stresspegel und wirkt sich vorteilhaft auf Ihre Motivation aus. 

Auf diese Weise können Sie sich schon bald über Erfolgserlebnisse freuen und werden feststellen: Mit jedem Haken, den Sie hinter eine Aufgabe setzen, kommt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurück, und der Berg, der vor Ihnen liegt, wird ein wenig kleiner. Sie können Ihre kleinen und großen Erfolge auch in einer Art Tagebuch festhalten. Darin können Sie blättern, wenn die negativen Gedanken mal wieder überhandnehmen.  

Welche Schritte Sie in welcher Reihenfolge gehen sollten, um die Krise hinter sich zu lassen, haben wir in unserem Ratgeber Raus aus den Schulden: Die ersten Schritte aus der Krise zusammengefasst. 

7. Bleiben Sie offen für Neues

Verabschieden Sie sich von Ihrem Geschäftsmodell, wenn es nicht mehr funktioniert, und probieren Sie neue Wege aus. Tatsache ist: Dasselbe immer wieder zu tun, nur noch verbissener und noch härter, wird Sie nicht aus der Krise führen. Wahrscheinlich müssen Sie grundlegende Dinge ändern, um Ihr Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Ideen, wie das gelingen kann, haben wir in unserem Ratgeber Durchstarten: So gelingt die Restrukturierung Ihres Unternehmens zusammengefasst. Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Themenbereich Neustart

Vielen fällt es schwer, sich von liebgewonnenen Gewohnheiten zu trennen, vor allem am Anfang. Aber Loslassen kann auch eine Entlastung sein. Fassen Sie auch die Möglichkeit ins Auge, Ihr Geschäft aufzugeben. Das wäre nicht das Ende aller Tage. Denken Sie daran: Viel wichtiger als Ihr Unternehmen sind Ihre Gesundheit und Ihre Beziehungen.  

Fazit: Wie Sie negative Gedanken loswerden

Ein unterschätztes Thema bei Unternehmenskrisen ist der Kampf gegen negative Gedanken und Selbstzweifel. Negativität wird schnell zum Teufelskreis, denn sie lähmt uns und verhindert, dass wir unsere Probleme anpacken. Damit ist jetzt Schluss! Wir möchten Sie ermuntern, trotz Krise wieder positiv zu denken und weiterhin an Ihren Träumen festzuhalten. Schmeißen Sie Ihre Selbstzweifel über Bord und machen Sie sich bewusst: Sie haben als Unternehmer*in schon so viel geleistet – da werden Sie doch jetzt nicht aufgeben!  

Schulden müssen Sie ernst nehmen. Die Krise Ihres Geschäftsmodells müssen Sie ernst nehmen. Aber Sie müssen nicht davor kapitulieren! Es geht nicht darum, die Probleme, die Sie belasten, zu ignorieren. Es geht darum, die Art, wie Sie darüber denken und wie Sie sich dabei fühlen, zu verändern, damit Sie wieder in die Lage versetzt werden, Ihr Leben unter Ihre Kontrolle zu bringen.   

Mit positiven Selbstgesprächen und einer realistischen Einschätzung der Situation können Sie sich Schritt für Schritt aus dem Tal wieder nach oben arbeiten. Das geht nicht von heute auf morgen. Es gibt keine schnelle Lösung gegen Stress und negative Gedanken. Aber es geht!  

Entwickeln Sie Strategien, die Ihnen dabei helfen, wieder optimistisch in die Zukunft zu blicken. Konzentrieren Sie sich auf die schönen Dinge im Leben, nehmen Sie sich Zeit für sich und Ihre Liebsten, und vor allem: Lassen Sie nicht zu, dass Ihre negativen Gedanken Sie lähmen.  

Das alles wird viel leichter, wenn Sie nicht versuchen, alles mit sich allein auszumachen. Sprechen Sie mit Freunden und Angehörigen über Ihre Situation, wenden Sie sich an eine Schuldnerberatung in Ihrer Stadt und ziehen Sie auch eine Therapie in Erwägung. Wenn Sie aus Hamburg sind, laden wir Sie ein, bei InStart (040-52 474 1818) anzurufen oder einen Termin zu vereinbaren! Wir hören Ihnen zu und begleiten Sie mit Rat und Tat auf Ihrem persönlichen Weg aus der Krise.

 

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bhp