Wie teuer ist ein Anwalt bei Insolvenz?
Wissenswertes für Selbstständige

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Das Wichtigste in Kürze
- Juristische Beratung kostet Geld, aber die Kosten lassen sich gut im Voraus einschätzen.
- Die Abrechnung der anwaltlichen Vergütung erfolgt entweder nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RGV) oder aufgrund von Vereinbarungen.
- In beiden Fällen gilt: Anwält*innen müssen im Vorfeld klar über die Kosten informieren.
- Wenn Sie kein Geld für einen Anwalt oder eine Anwältin haben, können Sie unter Umständen Unterstützung bekommen (Beratungshilfe und Prozesskostenhilfe).
- In Hamburg ist die ÖRA für Menschen mit geringem Einkommen da.
- Auch InStart bietet kostenfreie Unterstützung und vielfältige Hilfen bei einer drohenden Insolvenz – für Hamburger Selbstständige in der Krise.
Kostenfreie Hilfe für Selbstständige in Hamburg!
Stecken Sie in der Krise? InStart unterstützt Sie bei Insolvenz, Schulden und dem Neustart – inkl. juristischer Hilfe, Tools und Zuschuss. Jetzt kostenlos Beratung anfordern!
Brauche ich einen Anwalt – und kann ich mir das leisten?
Wenn Sie selbstständig sind, sind Sie nicht nur für Ihr Tagesgeschäft verantwortlich, sondern auch für Finanzen, Verträge und viele rechtliche Fragen. Kommt es beispielsweise zu Zahlungsschwierigkeiten oder droht sogar eine Insolvenz, stehen Sie plötzlich vor der Frage: „Brauche ich einen Anwalt? Und wenn ja – wie teuer wird das?“
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wann anwaltliche Hilfe sinnvoll ist, was sie kostet – und wann Sie sich die Anwaltskosten sogar sparen können. Wir erklären, worauf Sie bei der Auswahl eines Anwalts oder einer Anwältin achten sollten und wie Sie bei InStart Unterstützung bekommen, wenn es um Schulden oder Insolvenz geht.
Kostenfreie Beratung für Hamburger Selbstständige und Kleinunternehmer*innen
Wann brauchen Selbstständige einen Anwalt/eine Anwältin?
Ein Kunde zahlt nicht, eine ungerechtfertigte Forderung wird erhoben oder es gibt Streit zwischen Geschäftspartnern – es gibt viele Situationen, in denen Selbstständige juristischen Rat gebrauchen können. Vor allem Solo-Selbstständige und Kleinunternehmer*innen verzichten jedoch häufig darauf, sich an einen Anwalt oder eine Anwältin zu wenden – aus Sorge vor den Kosten.
Dabei hat sich die Investition schnell gelohnt, wenn sich etwa ein teures Gerichtsverfahren noch abwenden lässt oder eine Forderung abgewehrt werden kann. Häufig kennen Anwält*innen Wege, auf die man als Laie nie gekommen wäre, und helfen, unnötige Fehler zu vermeiden. Das spart am Ende bares Geld.
Was kostet ein Anwalt (für Selbstständige)?
Anwaltskosten lassen sich im Voraus ziemlich genau einschätzen, denn es gibt klare Regeln: Entscheiden sich beide Seiten, auf Basis des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG) zusammenzuarbeiten, sind die Vergütungshöhen gesetzlich definiert. Das RVG bildet die Gebühren nach dem sogenannten Gegenstandswert bzw. Streitwert ab. Das RVG enthält Tabellen, die die Gebührenhöhe in Abhängigkeit vom Gegenstandswert festlegen. Dieser Wert ist bei vielen Streitigkeiten recht klar umrissen. Die Gebührenordnung unterscheidet nach außergerichtlichen und gerichtlichen anwaltlichen Tätigkeiten. Die gerichtliche Tätigkeit wiederum differenziert nach den verschiedenen gerichtlichen Instanzen.
Alternativ zum RVG kann die Anwaltsvergütung aufgrund einer Vergütungsvereinbarung erfolgen, die Sie mit Ihrem Anwalt oder Ihrer Anwältin treffen.
Beispiel: Anwaltskosten für den Fall, dass ein Kunde nicht zahlt
Angenommen, einer Ihrer Kunden schuldet Ihnen 8.000 EUR für ein Projekt. Mehrfach haben Sie Mahnungen geschickt, aber der Kunde reagiert nicht. Schließlich beauftragen Sie Ihre Anwältin, die Forderung durchzusetzen.
Die Anwältin erstellt zunächst ein anwaltliches Aufforderungsschreiben (Mahnschreiben). Die Gebühr richtet sich nach dem Gegenstandswert, also der Höhe der Forderung. Bei 8.000 EUR beträgt die Grundgebühr 546 EUR netto. Dazu kommen 20 EUR Pauschale für Post und Telekommunikation sowie 19 % Mehrwertsteuer. Insgesamt kostet die anwaltliche Inanspruchnahme rund 674 EUR brutto.
Reagiert der Kunde dann immer noch nicht, wird ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet. Dafür fallen zusätzliche Gebühren an – für die Anwältin und für das Gericht. Diese berechnen sich ebenfalls nach dem Gegenstandswert.
Kosten für juristische Beratung im Falle einer Insolvenz
Anders sieht es aus, wenn Sie als Selbstständige*r Ihre Anwältin wegen einer drohenden Insolvenz beauftragen. In diesem Fall gibt es meist keinen festen Streitwert, nach dem die Gebühren berechnet werden. Stattdessen sprechen Sie direkt miteinander ab, wie hoch das Honorar sein soll.
Das kann ganz unterschiedlich aussehen:
- Pauschalbetrag, z. B. für eine einmalige Beratung
- Stundensatz, je nachdem, wie lange die Anwältin für Sie arbeitet
- Individuelle Vereinbarung, z. B. abhängig vom Aufwand für ein komplettes Insolvenzverfahren
Es gibt keine gesetzliche Obergrenze. Wichtig ist, dass Sie sich die Kosten vorher genau erklären lassen und eine schriftliche Vereinbarung treffen, damit es keine bösen Überraschungen gibt.
Die transparenteste Vergütungsvereinbarung ist die Festlegung eines Stundensatzes. Danach wird der Anwalt oder die Anwältin jede einzelne Tätigkeit abrechnen. Im Einzelfall kann das auf bis zu fünf Minuten genau sein. Dagegen liegt dem Pauschalhonorar zumeist eine Einschätzung des Umfangs der Tätigkeiten zugrunde Ist der Fall aufwändiger als gedacht, kann der Anwalt oder die Anwältin die zusätzliche Leistung nicht nachvergüten lassen. Umgekehrt haben Sie keinen Erstattungsanspruch, wenn sich später herausstellt, dass Art und Umfang der Tätigkeit nicht den eigenen Erwartungen entsprachen.
Ein Erfolgshonorar kann schließlich nur unter strengen gesetzlichen Bedingungen vereinbart werden. Bei einer Insolvenzberatung ist eine solche Vereinbarung ausgeschlossen.
Grundsätzlich gilt: Anwält*innen müssen transparent beraten und Ihnen dabei helfen, unnötige Kosten zu vermeiden.
Übersicht: Wie werden Anwaltsgebühren festgelegt?
Unsere Tabelle zeigt, nach welchen Modellen Anwaltskosten berechnet werden:
Modell | Beschreibung |
---|---|
RVG (gesetzlich) | Abrechnung nach Streitwert und Tätigkeit – die Basisregelung |
Pauschalhonorar | Fester Betrag, z. B. für ein Schreiben oder eine einmalige Beratung |
Stundenhonorar | Abrechnung nach Zeit (meist 100–250 EUR pro Stunde) |
Erfolgshonorar | Nur in Ausnahmen erlaubt, z. B. bei Inkassos ohne Vorleistungspflicht |
Übrigens: Für Privatpersonen regelt das RVG die Kosten einer Erstberatung. Diese betragen nach § 34 RVG maximal 190 EUR netto. Für Selbstständige und Unternehmer*innen gilt diese Grenze nicht.
Tipp: Klären Sie direkt vor dem ersten Gespräch, wie die Abrechnung läuft und welche Kosten auf Sie zukommen. Maßgeblich ist immer der Auftrag, den Sie erteilen.
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Kostenfreie Hilfe: Das gibt es bei InStart
Wirksame Unterstützung für Selbstständige ohne Anwaltskosten? Ja, das geht! Wenn Sie in Hamburg selbstständig sind und in einer wirtschaftlichen Krise stecken, können Sie sich an InStart wenden (für Freiberufler*innen und Unternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitenden). Wir bieten Ihnen kostenfreie Hilfen rund um die Themen Insolvenz, Schulden und Neuanfang.
Was Sie erwarten können:
- Eine erste Einschätzung Ihrer Lage – telefonisch oder per Videocall durch unsere InStart-Berater*innen
- Hinweise zu weiteren Schritten
- Ggf. juristische Hilfestellung bei Fragen zum Thema Insolvenz
- Umfassende Unterstützung bei Ihrem Neustart – durch Beratung, digitale Tools, und Online-Trainings
- Chance auf einen Zuschuss für den Neustart
InStart wird von der Stadt Hamburg und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Angebot ist deshalb für Sie komplett kostenfrei.
Kostensteigerungen seit Juni 2025: Um wie viel sind Anwaltskosten gestiegen?
Rechtsberatung ist teurer geworden – das spüren auch Selbstständige. Der Grund: Zum 1. Juni 2025 wurden die gesetzlichen Anwaltsgebühren im Rahmen des Kostenrechtsänderungsgesetzes (KostBRÄG 2025) angepasst. Die durchschnittliche Erhöhung beträgt:
- +6 % bei außergerichtlicher Vertretung
- +9 % bei gerichtlicher Tätigkeit
Das bedeutet konkret: Wer sich anwaltlich beraten oder vertreten lässt, zahlt heute mehr als noch 2024 – selbst wenn sich der Gegenstandswert nicht verändert hat.
Tipp: Fragen Sie Ihre Anwältin oder Ihren Anwalt aktiv nach den aktuellen Gebühren – und lassen Sie sich die Kostenstruktur erklären, bevor Sie etwas unterschreiben.
Was tun, wenn ich einen Anwalt brauche, aber kein Geld habe?
Viele juristische Probleme entstehen gerade deshalb, weil das Geld knapp wird. In dieser Situation noch einen Anwalt oder eine Anwältin bezahlen? Das ist für viele Selbstständige undenkbar. Aber es gibt verschiedene Wege, wie Sie trotzdem an eine rechtliche Beratung kommen:
1. Beratungshilfe
Ein staatliches Angebot, das außergerichtliche anwaltliche Beratung und Vertretung finanziert – z. B. bei Problemen mit Mietverträgen, Behörden, Gläubiger*innen oder Arbeitgeber*innen.
- Erstberatung durch Anwalt/Anwältin Ihrer Wahl
- Auf Wunsch: außergerichtliche Vertretung (z. B. Schreiben an Gläubiger*innen)
- Sie zahlen nur 15 EUR Eigenanteil, den Rest übernimmt der Staat
Wichtig: Als Selbstständige*r bekommen Sie Beratungshilfe nur, wenn es um ein privates Anliegen geht (z. B. Ihre Mietwohnung oder private Schulden) – nicht für Probleme im Zusammenhang mit Ihrem Geschäft.
Den Antrag auf Beratungshilfe stellen Sie beim Amtsgericht Ihres Wohnorts. Dort gibt es Formulare („Antrag auf Beratungshilfe“) und ggf. Hilfe beim Ausfüllen.
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2. Öffentliche Rechtsauskunft und Vergleichsstelle Hamburg (ÖRA)
In Hamburg ersetzt die Öffentliche Rechtsauskunft und Vergleichsstelle (ÖRA) die bundesweit übliche Beratungshilfe. Die ÖRA bietet kostengünstige Rechtsberatung für Menschen mit geringem Einkommen an. Die Höhe Ihres Beitrags wird individuell mit Ihnen besprochen und hängt von Ihrer finanziellen Situation ab.
Wichtig: Die ÖRA bietet keine Vertretung vor Gericht an, sondern ausschließlich außergerichtliche Beratung.
3. Prozesskostenhilfe
Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, können Sie Prozesskostenhilfe (PKH) beantragen. Diese staatliche Unterstützung deckt die Kosten für das Gerichtsverfahren und gegebenenfalls für einen Anwalt/eine Anwältin ab. Prozesskostenhilfe wird gewährt, wenn die Rechtsverfolgung Aussicht auf Erfolg hat und Sie die Kosten nicht selbst tragen können.
Voraussetzungen:
- Geringes Einkommen und Vermögen
- Aussicht auf Erfolg in der rechtlichen Angelegenheit
- Kein mutwilliger Prozess
Leistungen:
- Kostenübernahme für Gericht und Anwalt/Anwältin
- Entweder als Zuschuss oder Darlehen – je nach finanzieller Lage
Der Antrag auf Prozesskostenhilfe ist beim zuständigen Gericht zu stellen. Dabei müssen Sie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse offenlegen. Legen Sie Ihrem Antrag Belege zu Umsätzen, Betriebsausgaben und Schulden bei, um Ihre finanzielle Lage darzustellen.
4. Schuldner- und Rechtsberatung
Verschiedene Institutionen bieten in den Regionen kostengünstige oder kostenfreie Unterstützung und Rechtsberatung an – auch für Selbstständige:
Beispiele:
- IHK oder HWK beraten ihre Mitglieder, häufig auch in rechtlichen Fragen (meist nicht vertieft, aber hilfreich).
- InStartist ein Programm für Selbstständige aus Hamburg, das mit Beratung, Trainings und Tools beim beruflichen Neustart hilft.
- Verbraucherzentralen beraten günstig zu Verträgen, Inkasso, Datenschutz etc. – vorrangig für Verbraucher*innen, aber z. T. auch für Selbstständige mit geringem Einkommen.
- Schuldnerberatungen (z. B. Caritas, AWO, Diakonie) bieten Hilfe bei privaten und teilw. auch geschäftlichen Schulden. Kurzportraits und Kontaktdaten zu den Beratungsstellen, mit denen wir in Hamburg zusammenarbeiten, finden Sie bei unseren Partnerangeboten (wählen Sie zum Filtern die Kategorie „Schuldnerberatung“).
Übersicht: Juristische Beratung und Hilfen für Menschen mit geringem Einkommen
Die Tabelle zeigt, welche Optionen Sie haben, wenn Sie sich anwaltlichen Rat nicht leisten können:
Angebot | Gilt für Selbstständige? | Art der Hilfe | Kosten |
---|---|---|---|
Beratungshilfe | ❌ (nur für Privates) | Außergerichtliche Beratung | 15 € |
Prozesskostenhilfe | ✅ | Gerichtliches Verfahren | Zuschuss/Darlehen |
ÖRA (Hamburg) | ✅ | Außergerichtlich, kostengünstig | Einkommensabhängig |
Verbraucherzentrale | Teilweise | Vertragsrecht, Inkasso etc. | ca. 25–50 € |
InStart (Hamburg) | ✅ (in einer wirtschaftlichen Krise) | Beratung und Hilfe, Trainings und Tools | Kostenlos |
Kostenfreie Beratung für Hamburger Selbstständige und Kleinunternehmer*innen
Schulden & Insolvenz: Wann lohnt sich ein Anwalt?
Wenn sich Rechnungen stapeln, Mahnungen eintreffen oder das Finanzamt mit Pfändung droht, reagieren viele Selbstständige mit Rückzug. Dabei ist genau jetzt der Moment, aktiv zu werden. Und oft lautet die Frage: Soll ich mir einen Insolvenz-Anwalt suchen?
Wer hilft mir bei Insolvenzverfahren?
Grundsätzlich können Sie ein Insolvenzverfahren auch ohne anwaltlichen Beistand bestreiten. Der Insolvenzverwalter oder die Insolvenzverwalterin ist dann Ihre Hauptansprechperson. Vergessen Sie aber nicht, dass diese Person in erster Linie die Interessen Ihrer Gläubiger*innen vertritt!
Deshalb kann es sinnvoll sein, sich bei drohender Zahlungsunfähigkeit oder einer Insolvenz anwaltlich beraten zu lassen. Das gilt zum Beispiel in folgenden Fällen:
- Sie können laufende Zahlungen nicht mehr leisten
- Gläubiger*innen drohen mit Zwangsvollstreckung
- Sie denken über eine Regelinsolvenz nach
- Sie brauchen Hilfe bei der Kommunikation mit dem Gericht oder dem Insolvenzverwalter/der Insolvenzverwalterin
Übrigens: In unserem Ratgeber Insolvenzverwalter – Aufgaben, Rechte und Pflichten können Sie sich ausführlich über die Rolle der Insolvenzverwaltung im Insolvenzverfahren informieren.
Ein Anwalt oder eine Anwältin für Insolvenzrecht prüft zunächst, ob eine Insolvenz überhaupt notwendig ist oder ob andere Wege (z. B. außergerichtlicher Vergleich) infrage kommen. Ist eine Insolvenz der beste Weg für Sie, sorgt er oder sie dafür, dass alles korrekt abläuft: vom Antrag über die Begleitung im Verfahren bis zur erfolgreichen Restschuldbefreiung.
Kann ein Anwalt bei Schulden helfen?
Ja – und zwar nicht nur juristisch, sondern auch strategisch. Ein guter Anwalt oder eine gute Anwältin wird Ihnen helfen, Ordnung in Ihre Unterlagen zu bringen, Ratenzahlungen mit Gläubiger*innen auszuhandeln oder Pfändungen abzuwenden.
Allerdings können Sie vieles, was Anwält*innen machen, auch selbst erledigen – von der Kommunikation mit Gläubiger*innen bis hin zu Ratenzahlungsvereinbarungen. Bedenken Sie: Ein Rechtsprofi spart Ihnen Zeit und Nerven, kostet aber Geld. Prüfen Sie also genau, ob sich die Investition lohnt oder ob Sie sich selbst kümmern können und wollen.
Wenn Sie kein Budget für anwaltliche Hilfe haben, gibt es verschiedene Angebote, häufig nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. In Hamburg hält unter anderem InStart viele praktische Tools und Musterschreiben für Sie bereit. Hier finden Sie außerdem umfangreiche Informationen zum Insolvenzverfahren, etwa eine Anleitung zum Ausfüllen der Antragsformulare.
Ein häufiger Irrtum: „Ich brauche erst einen Anwalt, wenn das Gericht eingeschaltet ist.“ Häufig gilt: Je früher Sie sich beraten lassen, desto größer sind Ihre Handlungsspielräume.
Vorteile einer juristischen Beratung
- Vermeidung von Zwangsvollstreckung: Wer früh handelt, kann oft noch eine außergerichtliche Einigung erzielen.
- Restschuldbefreiung sichern: Fehler im Insolvenzantrag oder im Insolvenzverfahren können dazu führen, dass Ihre Restschuldbefreiung versagt wird.
- Strategische Planung: Gute Insolvenz-Anwält*innen helfen, realistische Ziele zu setzen – z. B. eine schnelle Entschuldung oder der Schutz eines wichtigen Vermögenswerts.
- Nerven schonen: Sie haben Profis an Ihrer Seite, die das Verfahren kennen und für Sie sprechen.
Sie wollen wissen, ob für Sie überhaupt eine Insolvenz infrage kommt? Dann lesen Sie unseren Ratgeber Insolvenz – ist das was für mich? Und nutzen Sie das kostenfreie Angebot von InStart – Hilfe speziell für Selbstständige in Hamburg.
Anwaltlicher Rat für Selbstständige: Welche Besonderheiten gibt es?
Bei Selbstständigen sind die juristischen Herausforderungen oft komplexer als bei Privatpersonen. Denn schon kleine Fehler können große Folgen haben – zum Beispiel bei Verträgen oder Verstößen gegen eine der zahlreichen gesetzlichen Bestimmungen.
Typische Risiken und Themen für Selbstständige und kleine Unternehmen
Ob Freiberufler*in oder Gewerbetreibende*r – folgende juristische Themen sind im Unternehmeralltag besonders relevant:
- Verträge: Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), individuelle Kundenverträge oder Kooperationsverträge – hier geht es um rechtliche Sicherheit. Kostenlose Muster aus dem Internet bieten erste Orientierung, reichen oft nicht aus und bergen Risiken.
- Zahlungsausfälle & Mahnwesen: Wenn Kund*innen nicht zahlen, brauchen Sie ein sicheres Forderungsmanagement. Im Ernstfall können Anwalt*innen Ihnen helfen, Mahnverfahren korrekt durchzuführen – und rechtzeitig zu klagen.
- Arbeitsrecht: Ob freie Mitarbeit oder Minijob – die Grenze zwischen selbstständig und abhängig beschäftigt ist oft schmal. Wer sie falsch zieht, riskiert hohe Nachzahlungen. Lassen Sie Arbeitsverträge im Zweifel immer prüfen.
- Datenschutz & DSGVO: Schon wenn Sie Namen und Adressen Ihrer Kund*innen speichern, sind Sie verantwortlich für deren Sicherheit. Verstöße können teuer werden – aber sie lassen sich vermeiden.
- Haftung: Je nach Rechtsform haften Sie womöglich mit Ihrem Privatvermögen.
Tipp: Vertragsgenerator für Selbstständige
Sie brauchen einen passenden Vertrag – schnell und ohne Anwaltskosten? Nutzen Sie den digitalen und kostenfreien Vertragsgenerator der Gründerplattform, speziell entwickelt für Selbstständige und kleine Unternehmen. Damit erstellen Sie im Handumdrehen Vorlagen für Angebote, AGB oder Dienstleistungsverträge.
Warum eine spezialisierte Kanzlei sinnvoll ist
Nicht alle Anwält*innen kennen sich mit den typischen Fragen von Selbstständigen aus. Eine spezialisierte Kanzlei für Gewerbetreibende oder Freiberufler*innen kennt Ihre besonderen Herausforderungen und spricht Ihre Sprache. Gerade bei rechtlichen Grauzonen wie Scheinselbstständigkeit, Vertragsrecht, Insolvenzrecht oder Steuerthemen ist diese Erfahrung entscheidend.
Bei InStart arbeiten erfahrenen Berater*innen, Anwält*innen und Trainer*innen. Wir helfen Ihnen, die passende Unterstützung zu finden – kompetent, vertraulich und kostenfrei.
Den richtigen Anwalt finden: So gehen Sie vor
Ein guter Anwalt resp. eine gute Anwältin kann viel bewirken – vor allem, wenn Sie als Selbstständige*r in einer Krise stecken. Doch worauf sollten Sie bei der Auswahl achten? Und wie bereiten Sie sich auf das erste Gespräch vor?
Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten
Nicht jede Kanzlei passt zu Ihrer Situation. Achten Sie bei der Suche auf folgende Punkte:
- Fachgebiet: Suchen Sie gezielt nach Anwält*innen für Insolvenzrecht, Gesellschaftsrecht, Vertragsrecht oder Arbeitsrecht – je nachdem, worum es bei Ihnen geht.
- Erfahrung: Eine Kanzlei, die regelmäßig mit Solo-Selbstständigen arbeitet, kennt Ihre Lage und weiß, worauf es ankommt.
- Spezialisierung: Achten Sie auf Zusatzqualifikationen – etwa „Fachanwältin für Insolvenzrecht“ oder „Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz“.
- Kostenklarheit: Transparente Absprachen zur Vergütung sind Pflicht. Gute Anwält*innen erklären Ihnen, wie sich die Kosten zusammensetzen und was Sie realistischerweise erwartet.
Tipp: Fragen Sie ruhig nach einer kurzen Ersteinschätzung oder einem Orientierungsgespräch – viele Kanzleien bieten das zu einem Pauschalpreis oder sogar kostenfrei an.
So bereiten Sie sich auf das Erstgespräch vor
Ein Anwalt/eine Anwältin kann Ihnen nur helfen, wenn er oder sie Ihre Lage versteht. Je besser Sie vorbereitet sind, desto mehr Nutzen ziehen Sie aus dem Gespräch.
- Unterlagen sortieren: Mahnungen, Verträge, Kontoauszüge – nehmen Sie alles mit, was Ihre finanzielle oder rechtliche Situation betrifft.
- Fragen notieren: Was möchten Sie wissen? Was ist Ihr Ziel? Klare Fragen helfen, das Gespräch effizient zu nutzen.
- Offen sein: Sprechen Sie ehrlich über Ihre Probleme – auch wenn es unangenehm ist. Ein guter Anwalt bzw. eine gute Anwält*in verurteilt nicht, sondern sucht Lösungen.
Fazit
Ja, rechtliche Beratung kostet Geld. Aber zu spät zu handeln, kann deutlich teurer werden – gerade bei Schulden oder drohender Insolvenz. Und es muss ja nicht immer gleich die teure Staranwältin sein. Erkundigen Sie sich zum Beispiel nach kostenfreien oder kostengünstigen Alternativen in Ihrer Region. Wenden Sie sich z. B. an Ihre IHK, eine Schuldnerberatung oder beantragen Sie Beratungshilfe. Für Selbstständige aus Hamburg, die in eine Krise geraten sind, ist InStart da – professionell, vertraulich und auf Augenhöhe.
FAQ Anwaltskosten
Anwaltskosten richten sich in der Regel nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Die Höhe hängt vom Gegenstandswert (Streitwert) und dem Aufwand ab. Alternativ sind Pauschalen oder Stundensätze möglich – das muss aber vorher vereinbart werden.
Eine Erstberatung kostet für Verbraucher*innen maximal 190 EUR plus MwSt. Bei Selbstständigen gibt es keine Höchstgrenze. Hier vereinbaren Sie ein Honorar. Viele Kanzleien erheben aber auch für die Erstberatung von Selbstständigen eine eher moderate Gebühr.
Diese Personen oder Institutionen helfen Ihnen, je nach Situation:
- Der/die Insolvenzverwalter*in (im Verfahren, aber nicht in Ihrem Interesse)
- Eine anerkannte Schuldnerberatung
- InStart – kostenfrei für Selbstständige in Hamburg
- Ein Fachanwalt/eine Fachanwältin für Insolvenzrecht – besonders bei komplexen Fällen oder zur Absicherung Ihrer Rechte
Ja. Anwält*innen helfen z. B. dabei, Gläubigerkontakte zu übernehmen, Pfändungen abzuwenden, Ratenzahlungen zu verhandeln oder eine Insolvenz vorzubereiten. Sie zeigen Ihnen Ihre Optionen auf – strategisch und rechtssicher. Wenn Sie kein Geld für einen Anwalt haben, können Sie aber viele dieser Tätigkeiten auch selbst übernehmen. Bei InStart.de finden Sie z. B. hilfreiche Muster-Anschreiben, Tools und Informationen.
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